Zauberkräuter - Hexenküche Halloween Special

Zauberkräuter - Hexenküche Halloween Special

Bald ist Halloween – die Nacht der Geister, Hexen und dunklen Mächte! Klar, dass in dieser Zeit Kräuter nicht fehlen dürfen: Die sind nämlich seit jeher unentbehrlich für Hexenwerk und Zauberei. Zauberkräuter gab es in früheren Zeiten sehr viele, und ihnen wurden ganz unterschiedliche Eigenschaften zugeschrieben: Sie konnten Hexen dienen oder sie abwehren, Liebe erwirken oder Haus und Hof schützen.

Hier stellen wir euch ein paar wichtige Zauberkräuter vor – bekannte und weniger bekannte. Übrigens: Natürlich handelt es sich bei den hier beschriebenen Kräuter-Eigenschaften nicht um tatsächliche Qualitäten und historische Fakten, sondern um Sagen und Mythen :)

 

Frauenmantel
Schon sein Aussehen ist geheimnisvoll: Die samtigen Blattrosetten des Frauenmantels spannen sich wie ein faltenreicher Umhang auf. Daher kommt der Name der Pflanze. Am frühen Morgen glänzen Guttationstropfen wie kostbare Perlen am Blattsaum. Seit alters her ist Frauenmantel ein Kraut der Weiblichkeit – und stand

im alten Volksglauben schon deshalb der Hexerei nahe. Im Mittelalter wurde Frauenmantel gern für Liebeszauber verwendet. Außerdem galt er als machtvolles Wetterkraut: Ein Kranz an der Tür sollte das Haus zuverlässig vor Blitzschlag schützen. Die geheimnisvollen Tropfen an den Blatträndern erweckten das Interesse der Alchemisten. Sie verwendeten dieses „Himmelswasser“ als wichtige Zutat für ihre Elixiere und Rezepturen für den Stein der Weisen. Deshalb heißt der Frauenmantel mit botanischem Namen auch Alchemilla – kleine Alchemistin.

 

Baldrian
Eigentlich ist Baldrian das Gegenteil eines Hexenkrauts: Er soll nämlich Hexen abwehren – außerdem auch Dämonen, böse Geister und andere dunkle Mächte. In früheren Zeiten galten stark riechende Kräuter als besonders effektiver Hexenschreck. Mit seinem durchdringenden Duft war Baldrian dafür hervorragend geeignet. Als Schutz gegen Zauber und Teufelsspuk trug man die Pflanze früher eng am Leib. Ein Bräutigam auf dem Weg zur Hochzeit konnte die Verwünschungen neidischer Elfen abwehren, wenn er Baldrianblätter in die Rocktasche steckte. Nützlich war auch ein aufgehängter Baldrian-Strauß in der Wohnstube. Dort zeigte er nämlich das Nahen einer Hexe an: Wenn er sich drehte oder sonstwie bewegte, war die Hexe nahe.

 

Kümmel
Bei Hexenalarm ist Kümmel genau das Richtige, jedenfalls, wenn man nach dem alten Volksglauben geht. Mit ihrem aromatischen Geruch galten Kümmelsamen in alten Zeiten als Apotropäum – ein Zaubermittel, welches Schutz vor bösen Mächten bot. Säckchen mit duftenden Kümmelsamen wurden deshalb oft in Haus und Stall aufgehängt, in die Wiege gelegt oder um den Hals getragen. Das hielt Hexenwerk und Teufelsspuk fern. Allerdings brachte diese Schutzmaßnahme auch Nachteile mit sich: Hilfreiche Hausgeister wie Heinzelmännchen konnten den Kümmelgeruch nämlich ebenfalls nicht leiden – sie packten ihre Siebensachen und verließen das Gehöft. 

 

 

Bilsenkraut

Einen richtig giftigen Vertreter unter den Zauberkräutern wollen wir euch natürlich auch vorstellen – obwohl ihr Bilsenkraut bei uns ganz sicher nicht kaufen könnt Als Nachtschattengewächs ist das schwarze Bilsenkraut eine ganz typische Hexenpflanze: Es enthält giftige Alkaloide, die rauschartige Zustände hervorrufen können. Bilsenkraut war wohl eine wichtige Zutat geheimnisvoller Hexen- und Flugsalben. Mit Flugsalben rieben sich Magier und Hexen z. B. Achseln, Hand- und Fußgelenke ein, etwa als Vorbereitung auf die Walpurgisnacht. Über die Haut gelangten die Alkaloide schnell in den Körper. Sie wirkten dort halluzinogen und konnten ein Gefühl des Fliegens hervorrufen. Soweit die Theorie – wie diese Hexensalben in früheren Zeiten wirklich benutzt wurden, ist nicht ganz sicher. Sie werden wohl immer ein bisschen geheimnisvoll bleiben.

 

Alraune
Sie ist die berühmteste Zauberpflanze überhaupt. Ihr Ruf als Zaubermittel verdient die Alraune sich vor allem durch ihre dicke Wurzel – die kann in ihrer Form nämlich einem Menschen ähneln. Die Alraune taucht wohl schon im Alten Testament auf. Sie galt als hervorragender Liebeszauber und als wichtige Zutat für Hexentränke. Ihre Beschaffung war äußerst schwierig. Sie wuchs angeblich dort, wo ein Mensch gehängt worden war, und vernichtete mit ihrem Schrei jeden, der sie ohne Vorsichtsmaßnahme ausgrub. Zur erfolgreichen Alraunen-Ernte gibt es viele Ratschläge: So heißt es, man müsse die Wurzel mit einem Eisenkreis bannen und von einem Hund herausziehen lassen, um selbst dem Untergang zu entgehen. Alraunenwurzeln sollten ihrem Besitzer Reichtum und Ehre, Glück und Schutz vor bösem Zauber schenken. Anderswo heißt es allerdings, für den Besitz einer Alraune müsse man einen Bund mit dem Teufel eingehen.