Eigentlich bin ich Literatur- und Sprachwissenschaftlerin sowie Journalistin. Eigentlich. Denn seit Anfang 2012 machte ich mich mit einem Unternehmen für Tier-Kräuter - die Krauterie - selbstständig. Wenn man das in zwei Sätzen erzählt, mag der Sprung vom Schreiberling zur Unternehmerin im Auftrag der Tiere groß erscheinen. Ist er aber gar nicht. Wenn man die ganze Geschichte kennt:
Tiere begleiten wie selbstverständlich mein Leben. Sie sind mein Zuhause. Schon immer. Darum war es für mich ganz logisch, alles über sie erfahren zu wollen. Nachdem ich im Studium gelernt hatte, wie man wissenschaftlich arbeitet, recherchiert, gute Quellen findet und sich neues Wissen erarbeitet, nutzte ich diese Erkentnisse auch für meine Tiere. Ich begann mich in veterinärmedizinische Grundlagen einzulesen, beschäftigte mich mit unterschiedlichen Krankheiten, deren schulmedizinischer und alternativmedizinischer Behandlung von Pferden, Hunden & Katzen sowie der Verhaltensbiologie und der Verhaltenstherapie der Pferde. Immer nebebei.
Meine größten Lehrmeister jedoch waren meine Tiere. Ich lernte sie zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen. Ich entwickelte ein Gefühl dafür, was ihnen gut tat und was nicht. Und natürlich lag ich auch einige Male voll daneben. Zu den Kräutern fand ich, als meine Stute an diversen Arthrosen, Sehnen- und Hautproblemen erkrankte. Da war die Schulmedizin schnell mit ihrem Latein am Ende. Ich wollte mich einfach nicht mit "Dann geben Sie Ihr halt immer mal wieder Schmerzmittel!" abfinden. Das war mir zu wenig. Also wälzte ich wieder Bücher und Fachzeitschriften. Und da stieß ich auf einen Artikel über Phytotherapie. Schnell dämmerte mir, dass Pflanzenhilfe genau das war, was die Pferde in freier Natur sowieso schon ganz selbstverständlich nutzen. Und ich dachte bei mir: Etwas, auf das unsere Tiere seit Jahrmillionen geeicht sind, muss doch genau das Richtige sein, um sie zu heilen. Ich wunderte mich, dass ich so lange gebraucht hatte, um darauf zu kommen. Eigentlich doch ganz simpel, oder?
Lang gedacht und kurz gemacht: Ich versorgte mich mit einem riesigen Stapel an Literatur über die Pflanzenheilkunde. Uralte Schinken und moderene Wissenschaft. Vieles davon war schnödes Halbwissen, nicht sehr fundiert und esoterisch aufgemacht. Das landete gleich im Rundordner. Doch ich entdeckte auch einige Schätze! Und sogar ein veterinärmedizinisches Fachbuch auf neuestem Stand. Ich war begeistert. Und die nächsten Wochen nicht von meinen Buch-Seiten zu lösen. Irgendwann entdeckte ich ein Rezept zur Aktivierung des Stoffwechsels, das ich bei mir anwenden wollte. Und ich nahm gleich eine Tüte mit zu meinem Pferd. Zu dem Zeitpunkt stand sie in einem Offenstall und mochte sich kaum mehr bewegen. Nach einer Woche Stoffwechselkräutern wurde sie plötzlich fidel. Und nach weiteren zwei Wochen sprang sie herum wie ein Jungpferd. Ich war dermaßen verblüfft und fragte gleich erstmal einen Tierheilpraktiker, was es denn damit auf sich haben könnte. Er antwortete irgendetwas von "Verbindung Leber und Gewebe" oder so... ich bekomme das jetzt nicht mehr zusammen. Heute weiß ich allerdings, dass rheumatische Erkrankungen auf Störungen des Stoffwechsels zurückgehen können und dass eine Ausleitung der Stoffwechselgifte zu einer Erleichterung des Organismus führt - auch und besonders der Gelenke.
Diese Erfahrung hatte mich absolut überzeugt von dem Grünzeug. Also bildete ich mich kontinuierlich weiter. Als ich mich eines Tages mal wieder über das schiefe Verhältnis von Arbeitsbedingungen und Vergütung im Journalismus aufregte, sagte mein damaliger Lebenpartner: "Mach doch einen Kräuter-Handel für Tiere auf." Ich muss dazu sagen, er hat mit solchem "Kram" (wie er es nennt) nichts am Hut. Und genau darum hielt ich die Idee für grandios! Das war der Start meiner "Krauterie". 1 Jahr später waren wir online - und damit auch dieses Blog.
(Stand: 06.02.2013)