Herbstzeit ist Wurzelzeit!
Während der Herbst voranschreitet, ziehen sich viele Kräuter von der Erdoberfläche zurück: Nach und nach verabschieden sie sich vom frischen Grün ihrer Blätter und sammeln ihre wertvollen Naturstoffe in der Wurzel. Der unterirdische Wurzelschatz hilft den Pflanzen durch die dunkle Ruhezeit des Winters und gibt im Frühjahr die Kraft zu neuem Austreiben. Im Herbst und Winter stecken in Wurzeln besonders viele Nährstoffe – deshalb sind sie in dieser Zeit auch ein wertvoller Speiseplan-Bestandteil vieler wildlebender Tiere. Mit ihren stärkenden Eigenschaften sind viele Wurzeln tolle Begleiter durch die dunklen Monate. Hier stellen wir euch ein paar unserer Lieblingswurzeln vor, die so richtig gut zu Herbst und Winter passen.
Löwenzahnwurzel
Mit ihren Bitterstoffen ist die Löwenzahnwurzel besonders wertvoll für Verdauung und Leber. Sie stärkt aber auch die Abwehrkräfte und die natürliche Funktion von Nieren und Blase – ein echter Tausendsassa. Der Herbst ist eine gute Erntezeit für Löwenzahnwurzel. Dann enthält sie viele kostbare Inhaltsstoffe, z. B. besonders viel Inulin. Das füttert vor allem bei Mensch und Hund Darmflora und Immunsystem. Übrigens, aus gerösteter Löwenzahnwurzel lässt sich ein prima Kaffee-Ersatz herstellen – Koffein steckt da allerdings nicht drin.
Purpursonnenhutwurzel
Der Purpursonnenhut ist ursprünglich ein Präriebewohner, und mit seiner Blütenpracht ein Spätsommerkind. Zum Winter hin zieht sich die Pflanze größtenteils in die Erde zurück. Von amerikanischen Ureinwohnern wurde die Wurzel des Purpursonnenhuts sehr vielseitig verwendet: gekaut, als Sud und für Breiumschläge. Europäische Siedler machten es der indigenen Bevölkerung bald nach. Purpursonnenhutwurzel ist genau das richtige für die Schmuddelwetterzeit – sie stärkt die Abwehrkräfte und die natürliche Selbstschutz-Funktion der Atemwege.
Eibischwurzel
Eibischwurzel steckt voller Schleimstoffe – und ist damit eine großartige Schleimhautpflege, sowohl in Maul und Magen als auch in den Atemwegen. Gleichzeitig unterstützt Eibisch das Immunsystem in seiner natürlichen Funktion – eine tolle Wurzel für Herbst und Winter. Übrigens, ursprünglich wurde aus dem Wurzelsaft eine beliebte Süßigkeit namens pâte de guimauve hergestellt, die wir heute unter dem Namen Marshmallow kennen. Heutige Marshmallows enthalten allerdings keine Eibischwurzel mehr.
Klettenwurzel
Die Klettenwurzel enthält von allem etwas: Inulin, ätherische Öle, Schleim- und Bitterstoffe. Genauso vielseitig ist sie in ihren stärkenden Eigenschaften – die schließen z. B. die natürliche Funktion von Leber, Nieren und Verdauung mit ein. Klettenwurzel ist für Hund und Pferd ein toller Begleiter durch nasskalt-dunkle Tage. Im Mittelalter wurden Klettenwurzeln übrigens sehr gern als Gemüse gegessen. Heute ist das nur noch in Teilen Asiens üblich.
Süßholzwurzel
Das Süßholz selbst mag den Winter gar nicht leiden – es ist frostempfindlich und bevorzugt sommerliche Sonnenwärme. Wunderbar passend für dunkle, kalte Regenzeiten ist Süßholzwurzel trotzdem. Sie pflegt die Atemwege und stärkt ihre natürliche Funktion – und bringt mit ihrem fröhlich-lakritzigen Geschmack die Sommersonne ins triste Grau. Süßholzwurzel ist auch für uns Menschen eine tolle Teezutat im Herbst und Winter, besonders wenn das Wetter mal wieder, na ja, durchwachsen ist ☺
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