Pferde und ihr Gewicht

Bei Pferden das natürliche Gewicht einfach stärken

Das Pferd ist in der freien Natur permanent in Bewegung. Dadurch kommen wilde Pferde gar nicht erst in die Verlegenheit ein zu großes Gewicht zu erreichen. In der Nähe des Menschen ist dies oft anders: Die Tiere bekommen zu energiereiche Nahrung und auch die Menge an Bewegung ist nicht naturgemäß. Wir als Pferdefreunde können etwas dazu beitragen, dass unser Pferd sein natürliches Gewicht beibehält. Ganz einfach auf natürlichem Wege.

Gewicht

Das Pferde-Gewicht an der Natur orientieren

Wenn wir uns umschauen, wie Pferde heut zu Tage gehalten werden, hat das nicht viel mit dem natürlichen Leben der Pferde in freier Wildbahn zu tun. Dort sind die Pferde schlank und bewegen sich täglich viel. Dagegen stehen heutige Pferde oft in der Box und haben zu wenig Bewegung. Dafür sind sie einfach nicht gemacht. Auch bekommen Pferde oftmals zu energiereiche Nahrung wie Kraftfutter oder Futtermittel mit Zucker oder Melasse. Da verwundert es nicht, wenn das Gewicht bei Pferden manchmal nicht natürlich ist oder ganz einfach das Tier zu dick ist. So fragen wir uns als Pferdehalter, was man tun kann, damit das Pferd sein natürliches Gewicht behält. Die Antwort ist total einfach: artgerechtes Futter, viel Bewegung und natürliche Kräuter.

Natürliches Gewicht beim Pferd erkennen

Im Vergleich zu anderen Pferden ist es heute nicht ganz einfach zu erkennnen, ob unser Pferd sein natürliches Gewicht hat oder auch nicht. Dazu haben Wissenschaftlicher den „Body Conditions Score“ entwickelt. Dies ist ein System, um das Gewicht von Pferden einzuschätzen und zu schauen, ob sie zu dick sein könnten. Dieses Einschätzungsmethode, zeigt an wie ein Pferd idealerweise sein sollte. Beim Pferd sollten die Rippen zu erahnen sein. Nicht einfach sichtbar, aber auch nicht unter einer dicken Fettschicht liegend. Es sollten sich vor allem keine Fettpolster auf dem Mähnenkamm, auf der Kruppe oder am Schweifansatz liegen, ebenso wenig wie hinter der Schulter oder am Halsansatz. Falls dies so ist, auch nur an einer der Stellen, sollte man als Pferdehalter aktiv werden. Dann ist es wichtig, das natürliche Gewicht des Pferdes anzustreben.

Bewegung ist immer gut

Es klingt schon fast zu einfach, aber ganz viel Bewegung erhält das natürlich Pferde-Gewicht. Aber was ist die richtige Menge an Bewegung pro Tag? Feste Werte gibt es da nicht, aber 60 bis 90 Minuten täglich sind das Minimum, gerne nochmal um 30 bis 60 Minuten Schritt erweitert. Die Bewegung des Pferdes sollte auch nicht „einfach so“ sein, sondern wir sollten dem Pferd viel Abwechslung beim Training bieten. Dabei sind ausreichende Aufwärmphasen wichtig. Falls das Pferd nicht an viel Bewegung gewöhnt ist, sollte man das Tier an die Bewegung heranführen: Am Anfang ist es sinnvoll, einfach mit dem Pferd spazieren zu gehen, beispielsweise eine viertel Stunde. Dies kann man dann jede zweite Woche um 5 Minuten erweitern. Und besser zweimal am Tag die halbe Zeit als einmal am Tag die ganze Zeit. So kann sich das Pferd sukzessive an die Bewegung gewöhnen.

Um das Pferd generell zu noch mehr Bewegung zu animieren, kann man einfache Tricks anwenden: beispielsweise eine möglichst lange Entfernung zwischen Tränke und Futterplatz. Auch ein System von „Einbahnstraßen“ zwischen den Ställen ist denkbar. Allgemein sind Offenstall oder ein Bewegungsstall gut, um dem Pferd Möglichkeit zur Bewegung zu bieten. Offenställe haben auch noch den Vorteil eine Rückzugsmöglichkeit und Schutz bei schlechtem Wetter zu bieten. Weidegang und Grasen sind ebenfalls wichtig, dann aber bitte nicht auf Kuhweiden, sondern lieber auf einer Weide für Pferde. Mit soviel Bewegung können wir als Pferdefreunde recht einfach dafür sorgen, dass unser Pferd sein natürliches Gewicht behalten kann.

Futter sollte immer artgerecht sein

Das Pferd ist ursprünglich ein Steppentier. Sein Leben bestand in der Natur aus ständiger Bewegung von etwa 16 Stunden am Tag sowie permanentes Fressen. Dort war seine Nahrung energiearmes, rohfaserreiches Steppengras. Das sollten wir uns zum Vorbild nehmen und unserem Pferd möglichst Heu mit einem großen Rohfaseranteil und wenig Energie füttern. Dabei sollte es aber kein Heu von Hochleistungs-Kuh-Wiesen sein, denn diese sind für Kühe optimiert und daher ist deren Gras „zu fett“ für Pferde. Für ein naturgemäßes Pferde-Gewicht sollten wir nicht-artgerechtes Futter meiden wie z.B. Heulage, Silage, zuckerhaltige Müsli, Mash und auch die meisten Kraftfutter. Solch energiereiches Futter ist wirklich nicht artgerecht und sorgt vor allem dafür, dass Pferde ihr natürliches Gewicht verlieren.

Verwertung und Stoffwechsel beim Pferd natürlich stärken

Die artgerechte Nahrung ist Schritt eins. Der zweite Schritt ist die Verwertung der Pferdenahrung. Da kommt wieder die Natur ins Spiel: Denn bereits in der Natur haben die Pferde instinktiv Kräuter gefressen, die zu ihren Bedürfnissen passten. Damit bei Pferden das Gewicht natürlich bleibt, können wir mit Kräutern die Natur herbeiholen: zur Stärkung des Magen-Darm-Bereiches und zur Stärkung des Stoffwechsel und der Ausleitung.

Kräuter zur Stärkung von Magen und Darm

  • Pfefferminze
  • Löwenzahn
  • Fenchel
  • Kümmel
  • Kamille 

Kräuter zur Stärkung des Stoffwechsels 

  • Artischocke
  • Brunnenkresse
  • Knoblauch
  • Brennnessel
  • Mönchspfeffer
  • Kümmel
  • Zimt (Ceylon)
  • Löwenzahn

Mit Kräutern wie Pfefferminze, Fenchel oder Kamille werden die Magenfunktionen ganz natürlich harmonisiert und im Darm geht alles seinen Gang. Auch beim Stoffwechsel sind Kräuter passend. Mit Artischocke, Brunnenkresse, Knoblauch und weiteren Kräutern können wir den Insulinhaushalt und den Fettstoffwechsel in ihrer natürlichen Funktion stärken. Sind diese Kernbereiche gut aufgestellt, fällt es dem Pferd leicht sein natürliches Gewicht zu halten.  Jedoch sollte man Kräuter nur selbst mischen, wenn man sich sehr gut mit Kräutern auskennt. Stattdessen ist es sinnvoller von Experten bewusst zusammengestellte Mischungen zu verwenden. Darin sind alle Komponenten fachlich sinnvoll arrangiert, damit sich das Pferd wohlfühlt.