Artgerechte Fütterung: Grundlage für pferdisches Wohlbefinden

Die Umstellung der Fütterung ist für vieles sehr wichtig

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Fütterung und Haltung das A und O für die natürliche Stärke des Pferdes sind. Kräuter, Mineralstoffe und Futterzusätze sind nur so gut wie die Fütterung ist. Denn hier setzt vieles an und nimmt seinen Ursprung. Darum haben wir Ihnen auf den folgenden Seiten Informationen zum Thema artgerechte Fütterung bereitgestellt.

Fütterung

Eine nicht-artgerechte Fütterung wird immer wieder Probleme hervorrufen, denn der Pferdekörper ist ständig damit beschäftigt, die Fütterung zu kompensieren und die dadurch entstehenden Stoffe auszuleiten. Es entstehen so primäre Belastungen, die im direkten Zusammenhang mit der Fütterung stehen können, wie etwa eine starke Beanspruchung des Verdauungsbereiches oder der Haut. Wer also langfristig die natürliche Stärke seines Pferdes erhalten und ausbauen möchte, wird nicht darum herum kommen, die Fütterung ins Visier zu nehmen. Lassen Sie sich bei solch ernsthaften Belastungen daher bitte immer von einem für Pferde kompetenten Fachmann beraten und bleiben Sie allzeit kritisch. Die Fachmeinung und Beurteilung können und wollen wir nicht ersetzen!

Die Fütterung und Verdauung des Pferdes

Im Gegensatz zum Hund, der sich inzwischen deutlich vom Wolf unterscheidet, ist das Pferd nach wie vor nahezu das selbe geblieben wie seine wilden Verwandten. Die Verdauungsphysiologie hat sich zumindest nicht verändert und ist nach wie vor auf die Bedingungen in der Steppe angepasst. So ist das Pferd ein Rohfaserspezialist, dessen Körper auf viel Zellulose und wenig Energie aus der Nahrung eingestellt ist. Die menschliche Fütterung nahm irgendwann eine gegenteilige Richtung: Wie beim Rind versuchte man komprimiertes Futter (Kraftfutter, Silage) zu füttern, um die Leistung des Tieres zu erhöhen und gleichzeitig an Futtermengen zu sparen. Dass dies ein Problem sein könnte, fiel auch viele Jahrzehnte nicht auf, da Arbeits- und Kriegspferde in der Regel sowieso nicht so alt wurden. Außerdem hat sich die Landwirtschaft in dieser Zeitspanne verändert: Im Laufe der Zeit wurde und wird immer mehr auf Leistung und Gewinnmaximierung getrimmt. So wurden Arbeitspferde früher zwar mit Hafer aber vor allem auf der Grundlage von viel Heu gefüttert, doch irgendwann ging man dazu über, das Heu gegen Silage auszutauschen. Das brachte und bringt bei vielen Pferden dann „das Fass zum Überlaufen“.

Das Problem der Fütterung erkennen

Oft fragen uns Pferdehalter: „Aber wieso sollte die Fütterung jetzt plötzlich ein Problem sein? Das war doch jahrelang kein Problem.“ Die Antwort ist so simpel wie desillusionierend: Es ist nicht jahrelang gut gegangen. Der Pferdekörper hat es nur über den Einsatz von viel Energie hinbekommen, die entstehenden Beanspruchungen zu kompensieren. So lange, bis dies nicht mehr möglich war. Auch eine artgerechte Fütterung und Haltung ist die Grundlage für natürliche Stärke und Wohlbefinden.

 

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