Titelbild: Sommerekzemer behandeln im Winter

14. Dezember 2015

Sommerekzemer behandeln im Winter

Ein Sommerekzem kommt nicht von heute auf morgen. Monate-, ja jahrelang kompensiert der Pferdekörper Schwachstellen und Probleme, ohne dass sich Symptome zeigen. Doch irgendwann wird der Druck zu groß, die Kompensationsmaßnahmen greifen nicht mehr und das Sommerekzem bricht aus. Was über Jahre gewachsen ist, ist natürlich nicht von heute auf morgen wieder gut. Im Gegenteil. Viele Pferde- und Ponybesitzer können ein Lied davon singen, wie zeit- und kraftaufwendig so ein Sommerekzem ist und wie schnell sich die Situation noch verschärfen kann.

Es gibt also keine schnellen Lösungen. Aber es gibt die Chance auf Besserung in der Zukunft, wenn auch der Winter intensiv zur Umstimmung des Pferdeorganismus genutzt wird. Folgende Maßnahmen können langfristig hilfreich sein:

I. Regelmäßige Entgiftung
Naturheilkundler gehen davon aus, dass ein Zuviel an Chemie und Giftstoffen letztendlich zu Allergien wie dem Sommerekzem führt. Darum ist es sehr wichtig, das Pferd oder Pony regelmäßig zu entgiften. Entgiften bedeutet, alle Entgiftungsorgane (Leber, Nieren, Lunge, Darm & Haut) aktiv anzuregen Giftstoffe auszuscheiden und sich zu regenieren. (Eine passive Entgiftung durch Stoffe, welche Giftstoffe nur im Darm binden wie Lava, Heilerde, Aktivkohle etc ist nicht ausreichend und keine ganzheitliche Entgiftung.)

Zur aktiven & ganzheitlichen Entgiftung gehört:

1. eine Darmsanierung (z.B. Magen Darm Flora Kräuter, 4 Wochen)

2. Ausschwemmung von Giftstoffen aus allen Entgiftungsorganen (z.B. Stoffwechsel Kräuter, 6 Wochen)

[ evtl. 3. Reinigung der Lunge intensiv (z.B. Bronchial Kräuter, 2 Wochen)]

Diese sollte mindestens 2x im Jahr, idealerweise zur Fellwechselzeit im Frühjahr und im Herbst durchgeführt werden. Wenn Sie wissen, dass Ihr Pferd oder Pony seine Schwachstelle im Bereich des Stoffwechsels hat, dann gerne noch eine Kur im Winter dazu.

II. Immunsystem normalisieren
Allergiker sollten keine Kräuter bekommen, welche das Immunsystem zusätzlich antreiben, denn die Allergie ist ja bereits eine Überreaktion. Im Winter können Sie aber Ihrem Pferd oder Pony statt dessen einige Monate lang Schwarzkümmelöl geben, da dieses das Immunsystem langfristig zu harmonisieren vermag. Bei der Fütterung ist zu beachten, dass Pferde größere Mengen Fett nicht verwerten können. Perfekt wäre darum, wenn Sie die Tagesportion Öl in eine kleine Sprühflaschen gäben und das Öl auf die Tagesportion Heu aufsprühten. So nimmt Ihr Pferd oder Pony immer nur so kleine Mengen Öl auf einmal auf, wie es auch verwerten kann.


III. Stoffwechsel umstimmen
Für Allergiker ist tatsächlich ein Kraut gewachsen: Das Stiefmütterchenkraut. Es wirkt im Akutfall cortisonähnlich (ohne die Nebenwirkungen von Cortison), langfristig vermag das Stiefmütterchenkraut aber vor allem den Stoffwechsel umzustimmen und zu normalisieren. Im Winter können Sie also gerne immer mal wieder maximal 6-wöchige Kuren mit Stiefmütterchenkraut (gerne im kurweisen Wechsel mit Gänseblümchen) machen.

IV. Ascophyllum
Die Alge Ascophyllum nodosum wird nicht nur als natürlicher Mineralstoffersatz verwendet, sondern besonders gerne bei Sommerekzemer eingesetzt. (Vorsicht und langsam anfüttern, damit sich die Pferde oder Ponys an den seltsamen Geschmack gewöhnen können). Kann das ganze Winterhalbjahr gegeben werden (Nicht bei Schilddrüsenerkrankungen).

V. Artgerecht füttern und halten
Da Stoffwechsel, Darmflora und Entgiftungsorgane so wichtig sind bei Sommerekzemern, sollte eine Fütterung und Haltung gewählt werden, welche so wenig Giftstoffe wie möglich entstehen lässt. Absolut fatal für Allergiker sind alle Stoffe, welche die Darmflora aus dem Tritt bringen wie Heulage und Silage, Zuckerrüben, Melasse, Mais und andere zuckerhaltige Gemüse- und Obstsorten. Aber auch Getreide ist nicht ideal. (Perfekt ist 24 h Heu und Heucobs statt Kraftfutter - keine Zusätze). In Sachen Haltung sollte auf so wenig Stress und so viel langsame Bewegung wie möglich geachtet werden.


VI. Äußere Pflege
Im Winter kann die Hautpflege die Schäden des Sommers abheilen und die Haut regenieren, damit keine chronisch verhärtete Haut entsteht. Hierzu können Sie unser "Haut Pflege Öl No. 2" nehmen, Johanniskrautöl oder Nachtkerzenöl. (Verwenden Sie keine Cremes, die Emulgatoren, Konservierungsstoffe und diverse Zusatzstoffe beinhalten. )

 

Alles Gute und viel Erfolg!

 

Photo: Rita Kochmarjova @shutterstockphoto.com

« zurück
© Developed by CommerceLab