Titelbild: Kräuter für die äußerliche Anwendung

16. September 2014

Kräuter für die äußerliche Anwendung

Traditionell ist die Zeit der Ernte auch die Zeit des Einmachens. Auch Kräuter lassen sich „einmachen“. Zum Beispiel für die äußere Anwendung. In Ölen, Salben, Badezusätzen und vielem mehr. Hier haben wir ein paar leichte Rezepte für Sie zusammengestellt, die wunderbare Kräuteranwendungen möglich machen.

 

1.  Kräuter pur

Manche Kräuter lassen sich sehr gut auch pur, also ohne Zusätze, verwenden.

Hierzu gehört zum Beispiel der Bockshornklee bzw. dessen Samen. Diese lassen sich mit ein wenig Wasser ganz einfach zu einer klebrigen Masse anrühren, die nach Curry riecht. Bockshornklee ist wunderbar geeignet als Auflage bei Schmerzen der Gliedmaßen, Arthrose, Arthritis, Sehnenproblemen und Entzündungen, aber auch bei Nackenverspannungen und Rückenschmerzen. (Menschen, Pferde & Hunde)

Ein einfacher, starker Tee aus Walnussblättern lindernd nässende und entzündliche Haut – gleiches gilt für schwarzen Tee. (Vorsicht: nicht bei trockener Haut verwenden). (Menschen, Pferde, Hunde & Katzen)

Und ein Bad mit Kamillenblüten pflegt gestresste und entzündliche Haut.

 

    2.  Kräuter-Öle

    Zur Hautpflege für Menschen bieten sich Zubereitungen in Öl an:

     

    Johanniskrautöl (sehr einfach)

    entzündungshemmend, wundheilend, bei chronisch trockener, infektiöser Haut

    Sie nehmen ein ausgekochtes Glas, füllen dieses locker mit Johanniskraut und übergießen es komplett mit hochwertigem Olivenöl. Dann stellen sie das Glas an einen sonnigen Platz (die erste Woche nur mit einem Tuch darüber, anschließend verschlossen) und schütteln es immer wenn sie vorbei kommen. Nach Ablauf der 6 Wochen sollte das Öl eine rötliche Farbe angenommen haben. Dann Abseien, also das Öl vom Kraut trennen, indem es durch ein Tuch gegossen wird. Kräuter nicht auswringen! Anschließend in dunkle Flaschen (vorher auskochen) abfüllen.

     

    Calendulaöl – oder salbe (genauso einfach)

    Hautpflege bei gereizter Haut - beruhigend

    Gleiche Vorgehensweise wie beim Johanniskrautöl. Das Calendulaöl kann anschließend auch in Cremes eingearbeitet werden. Durch Zugabe von Bienenwachs oder Sheabutter können Sie auch eine ganz einfache Fettcreme herstellen.

     

    Wärmendes Massageöl

    Zur Steigerung der Durchblutung z.B. bei Verspannungen oder Cellulite

    Etwa 1 Liter Olivenöl
    20 g Rosmarin
    frischer Ingwer (1/2 Knolle)
    20 g Birkenrinde
    40 g Wacholderbeeren
    20 g Lavendel
    etwas Zitronenschale
    10 g Johanniskraut
    15 g Fenchel

    Kräuter in Olivenöl, 5 Wochen auf der Fensterbank ziehen lassen (Genaue Zubereitung siehe Johanniskrautöl).

    Achtung! Öle nicht bei Tieren anwenden, da hier die Gefahr des Einschlusses von Bakterien besteht. Hierfür lieber wässrige Zubereitungen nehmen.

     

    3.       Tinkturen und wässrige Lösungen

    Für Tiere ist die äußere Kräuteranwendung entweder mit dem Kraut pur oder einer wässrigen Zubereitung am besten. Denn Öle schließen den Bereich luftdicht ab. Und da wir selten garantieren können, dass die Haut unter dem Fell absolut intakt ist und sich keine Bakterien darin befinden, kann eine Öl-Anwendung schon einmal eine böse Infektion nach sich ziehen. Einmal davon abgesehen, dass Sie das Öl nur mit Waschen wieder aus dem Fell bekommen.

    Tinktur / Wasser bei nässenden, entzündlichen Wunden

    Walnussblätter 10 g
    Eichenrinde 10 g
    Kamillenblüten 10 g
    Johanniskraut 10 g

    Im Teebeutel in 400 ml kochendes Wasser geben, Ziehen lassen bis das Wasser erkaltet ist, Teebeutel entfernen. Entweder direkt so verwenden (nur 2 Tage haltbar) oder einen Schuss Alkohol hinzu geben, um es länger haltbar zu machen.

    Zur Bereitung einer Tinktur, die Mischung in die gleiche Menge 70 %igen Alkohol geben und 5 Wochen ziehen lassen auf der Fensterbank. Anschließend Abseien.

    Für Katzen nicht geeignet: hier nehmen Sie einfach nur schwarzen Tee (ohne Alkohol).



    Juckreiz-Wasser / Tinktur

    Stiefmütterchen 20 g
    Ackerschachtelhalm 20 g
    Lavendel 10 g
    Zistrose 20 g
    Pfefferminze 20 g
    Walnussblätter 10 g

    In 1 Liter kochendem Wasser (wie Tee), ziehen lassen bis erkaltet. Zur Haltbarmachung evtl. etwas Alkohol hinzu geben – aber denken Sie bitte daran, dass Alkohol die Haut zusätzlich reizt. Wenn Sie hierin kein Problem sehen, kann diese Mischung auch in 55%igem Alkohol eingelegt werden (5 Wochen ziehen lassen auf der Fensterbank).

    Achtung: Für Katzen ist Alkohol giftig! Diese Mischung also für Katzen nur als Tee zubereiten und Lavendel + Pfefferminze raus lassen. (Ätherische Öle sind für Katzen auch giftig).

     

     Photo by AngiePhoto istockphoto.com

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