Pferde im Alter mit Kräutern fit halten
Ergänzungsfuttermittel für alte PferdeKräuter, Zusätze und Futter für alte Pferde
Alte Pferde profitieren grundsätzlich ebenso von einer artgerechten Ernährung wie jüngere Pferde - allerdingd ist diese beim alten Pferd sehr viel schwieriger, weil alte Pferde einen höheren Bedarf haben... an allem. Heucobs und ein Mineralfutter, das auf Senioren zugeschnitten ist, ist immer noch die beste Grundlage. Zur Not müssen alte Pferde etliche Portionen Heucobs am Tag bekommen, damit sie nicht leer laufen, besonders dann, wenn die Zähne nicht mehr gut sind. Da ist die Versuchung groß auf energiereicheres Futter umzustellen, doch Vorsicht vor den möglichen Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen, einem noch stärker verlangsamten Stoffwechsel usw. Gut ist, die Heucobs aufzuwerten durch energiereiche aber dennoch verträgliche Naturstoffe wie Algen wie zB Spirulina oder Ascophyllum, Ölen wie zB Leinöl oder Hanföl und Ölsaaten wie zB Schwarzkümmel öder Hanfsamen. Dies kann auch die Heucobs-Portion aufwerten und artgerecht energiereicher machen. Auch das Untermischen vom Luzerne-Cobs ist eine Möglichkeit, doch hier ist große Vorsiht geboiten, um nicht das sensible Calcium-Phosphor-Verhältnis zu zerstören. Gut sind auch Cobs aus Grünmehlen, denn diese enthalten noch weit mehr Proteine und Nährstoffe als Heu.
Kräuter für alte Pferde:
- stoffwechsel fördernde Kräuter wie Stiefmütterchenkraut, Gändeblümchen und Ingwer
- durchblutungsfördernde & Kreislauf stärkende Kräuter wie Ginkgo und Weißdorn
- Vitaminreiche Früchte wie Hagebutten
- Proteinreiche Naturstoffe wie Spirulina Alge
- Ölsaaten wie Hanfsamen & Schwarzkümmelsamen
Pferde im Alter begleiten
Wenn ein Pferd alt wird, bekommt es oft seinen „wohl verdienten Ruhestand“: Den ganzen Tag Koppel mit anderen alten Kumpeln. Da das alte Pferd dann aber nicht mehr geritten wird, erhält es manchmal auch keine sonderliche Aufmerksamkeit mehr. Tatsächlich benötigen besonders unsere alten Pferde mehr Aufmerksamkeit als zuvor. Schließlich stellen sich irgendwann auch typische Zeichen des Alters ein. Daher ist es umso wichtiger, dem alten Pferd eine artgerechte Ernährung bieten.
Pferden das Gefühl geben immer noch wichtig zu sein
Darum glauben wir, dass das ganze Konzept des „Ruhestands“ (mit all seinen Folgen) für ein altes Pferd zwar nett gemeint aber nicht wirklich sinnvoll ist. Auch ein altes Pferd möchte bewegt und beschäftigt werden – zumindest in dem Maße, indem dies vorher auch statt gefunden hat. Es möchte am Leben teilhaben, so wie früher. Und es möchte auch nicht nur von anderen alten Pferden umgeben sein. In den Herden freilebender Pferde sieht das Altwerden einfach anders aus. Natürlich ist das „Ende“ deutlich brutaler, denn ein altes Pferd, das irgendwann nicht mehr schnell genug flüchten kann, wird dann meist von einem Raubtier gerissen. Bis dahin ist es umgeben von Pferden aller Altersklassen, die es fordern, geistig und körperlich fit halten und dadurch Aufgaben bekommt. Denn in einer natürlichen Pferdeherde hat jedes Pferd eine Aufgabe. Auch das alte Pferd. Dort wird ihre Lebenserfahrung und Weisheit geschätzt – zum Beispiel werden alte Stuten oftmals zu „Tanten“ der ganz Kleinen und wirken wesentlich bei der Erziehung mit. Kurz: Das Leben eines frei lebenden Pferdes mag deutlich kürzer sein, aber es ist immer mit wichtigen Dingen ausgefüllt. Dieses Gefühl von Wichtigkeit sollten Sie Ihrem alten Pferd auch immer geben.
Die passende Haltung für alte Pferde
Ein weiterer Punkt ist, dass den ganzen Tag Weide in der Natur zwar großartig ist (hier ist es allerdings Steppe und nicht Weide), bei uns aber eher ungünstig ist. Denn unsere Weiden sind meist nicht auf Pferde, sondern auf Kühe optimiert, die viel Milch produzieren sollen. Das bedeutet, dass das Gras einfach zu energiereich für Pferde ist, die für karge Landschaften konzipiert wurden. Natürlich ist viel Bewegung wichtig für ein altes Pferd. Das ist aber auch schon beinahe der einzige Vorteil des 24-Stunden-Weide-Ruhestandes. Alle anderen Komponenten sind hingegen nicht ideal. Die Herde darf keinen Stress für das alte Pferd erzeugen – was bei wild zusammengewürfelten Weide-Bekanntschaften leider oftmals der Fall ist. Alte Pferde sollten auch nicht feucht-kaltem Wetter ausgesetzt sein. Sie sind danach nicht so entspannt, als wenn sie die Nacht drinnen verbracht hätten. Zusätzlich zur Haltung und artgerechtem Futter können Sie Ihrem Pferd auch natürliche Kräuter geben. Diese bieten dem Pferd wichtige Nährstoffe. Damit stärken Sie z.B. bei alten Pferden die natürlichen Abwehrkräfte und den Stoffwechsel.
Den richtigen Mittelweg finden
Natürlich hat das alte Pferd in freier Natur keinen Einfluss auf das Wetter oder die Wärme des Bodens, auf dem es schlafen soll. Allerdings werden alte Pferde in freier Natur meist gar nicht so alt. Die Kunst der Versorgung alter Pferde besteht für Sie also darin, eine Mittelweg zu finden zwischen „so natürlich wie möglich“ und so „altersgerecht wie möglich“. Für alte Pferde sind deshalb Bewegungsställe gut, die Rückzug, Entspannungsphasen und Wärme bei unangenehmem Wetter ermöglichen und zusätzlich die Aufnahme von energiearmem Heu neben Gras gestatten. Auch die Unterbringung über Nacht in einem großen, aber warmen Laufstall und Weide am Tage ist sinnvoll. Außerdem sollte auch das alte Pferd beschäftigt und zusätzlich bewegt werden und dabei das Gefühl haben, nach wie vor wichtig in unserem Leben zu sein. Und wenn die Rücken- und Bauchmuskulatur immer noch natürlich stark ist, kann das alte Pferd noch lange geritten werden.
Denn das Tolle an einem alten Pferd ist seine Erfahrung und seine Gelassenheit. Gerade in einem hektischen Alltag und unser schnelllebigen Zeit, ist ein Tier das Ruhe ausstrahlt manchmal viel besser als ein junger „Springbock“, der uns an jeder neuen Weggabelung einen Schrecken einjagt ;-)