Was tun gegen Fettpolster bei Pferden?

Wenn Pferde erst einmal zu dick sind oder sogar bereits an Stoffwechselerkrankungen wie dem metabolischen Syndrom (EMS) oder Insulinresistenz leiden, ist meist guter Rat teuer...

Fettpolster, EMS, Insulinresistenz beim Pferd

Leider leiden auch unsere Pferde inzwischen vermehrt an sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Fettpolstern, EMS, also dem equinen metabolischen Syndrom und Insulinresistenz. Wenn keine weiteren Krankheiten vorhanden sind, ist die Ursache immer die selbe: Dann handelt es sich um das Ergebnis von zu viel energiereichem Futter in Kombination mit zu wenig Bewegung. Das wundert oftmals gerade die Besitzer von Offenstallpferden, denn sie sagen natürlich zu Recht, dass Ihr Pferd ja den ganzen Tag die Freiheit hat sich zu bewegen und also gar nicht zu wenig bewegung haben kann. Leider ist dies dennoch möglich, denn es hängt davon ab, welches Futter verfügbar ist und wie dieses zu sich genommen wird. Wenn genügsame Rassen auf einer fetten Kuhweide stehen mit jeder Menge zuckerreicher Gräser, die für die Milchproduktion von Kühen geeignet sind, dann müssen sie nur einen winzigen Schritt machen um ein Vielfaches dessen an Kalorien aufzunehmen, was sie eigentlich benötigen. So ist die Bewegung trotz Offenstallhaltung stark eingeschränkt, denn es gibt ja keinen Grund sich viel zu bewegen, schließlich ist das kalorienreiche Futter ja in allernächster Nähe.  Und selbst wenn man durch Weiterstecken des Zaunes versucht die Menge zu beschränken, hauen sich die Pferde oftmals besonders schnell besonders viel Gras rein, weil sie ja wissen, dass es ein Ende der Fahnenstange gibt. 

Zu viel Energie im Futter führt aber leider zu einer Entgleisung des Szoffwechsels, denn auf diese Form von Nahrung ist das Tier, das auf absolut karge Nahrung ausgelegt ist, nicht eingestellt. In der Folge entstehen Fettpolster. Wird dieses Warnsignal ignoriert und nicht darauf geachtet, ob das Fett weich ist oder beginnt hart zu werden (= Anzeichen eines entgleisenden Stoffwechsels), dann werden daraus Krankheiten wie EMS oder Insulinresistenz. 

Fettpolster und EMS beim Pferd behandeln

Bei Fettpolstern und ja selbst von EMS ist die Therapie denkbar einfach: Langsam und vorsichtig die hochkalorische Nahrung auf eine rohfaserreiche und energiearmer Nahrung umstellen, ggf die Aufnahmemenge oder die Aufnahmedauer beschränken (doch Achtung: nicht mehr als 4 Stunden ohne Futter, und es darf kein Stress entstehen, der wiederum fördert Stoffwechselerkrankungen). Und den Energieverbrauch steigern zB durch eine Haltungsumstellung in einen Aktivstall oder eine Trail-Haltung mit langen Laufwegen; und natürlich Ausdauersport wie zB Distanzreiten. 

Wenn diese Umstellungen in Absprache mit einem Tierarzt und nicht abrupt sondern langsam und vorsichtig geschehen, dann verschwinden Fettpolster von alleine und auch EMS kann sich zurückbilden, wenn es noch keine größeren Schäden angerichtet hat

Insulinresistenz beim Pferd behandeln

Schwieriger sieht es da schon bei der Insulinresistenz aus, denn hier besteht ein Schaden: Das System reagiert nicht mehr auf Insulin. Das zu beheben, ist nicht mehr ganz so einfach und sollte unbedingt in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt geschehen. Zusätzlich ist die Versorgung mit Mikronährstoffen sehr wichtig und natürlich kommt man auch um die oben genannten Maßnahmen nicht rum. 

Natur- & Nährstoffe für einen guten Stoffwechsel

Pflanzen können den natürlich funktionierenden Stoffwechsel stärken. Doch auch hier ist Geduld gefragt. Folgenden Pflanzen können z.B. gefüttert werden: 

  • Stiefmütterchenkraut und Gänseblümchen
  • Goldrute, Brennesselblätter oder Birkenblätter
  • Artischocke und Schafgarbe
  • Kümmel, Fenchel, Anis, Schwarzkümmel
  • die Alge Ascophyllum nodosum
  • Knoblauch, Alant u.v.m.
  • L-Carnitin, Biotin, B-Vitamine, Magnesium

 

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