Was tun, wenn das Pferd hustet oder schnoddert?

Die Natur kann dein Pferd bei Husten oder Nasenausfluss unterstützen

Husten und Nasenausfluss beim Pferd: nicht ungefährlich!

Die Atemwege des Pferdes sind sehr empfindlich. Gleichzeitig werden die Umweltbedingungen immer ungünstiger für die Atemwege durch Klimawandel, Spritzmittel und andere Umweltbelastungen. Diese Kombination führt zu einer sich deutlich ausweitenden Anzahl an chronischen Atemwegserkrankungen bei Pferden wie COPD oder COB sowie equinem Asthma. Darum ist es besonders wichtig, einen Husten oder einen Nasenausfluss beim Pferd sofort zu behandeln! Hierzu solltest du als erstes den Tierarzt zu rate ziehen, denn er muss sich ein Bild machen, wie schwerwiegend die Erkältung ist, ob sie sich nur auf die oberen Atemwege beschränkt oder ob zB sogar die Lunge betroffen ist, und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Zusätzlich kannst du dein Pferd aber wunderbar mit natürlichen Mitteln unterstützen! (N icht umsonst basieren sehr viele Erkältungsmittel für den Menschen auf Pflanzen...)

Warum Hustensaft beim Pferd wenig Sinn macht 

Klassischer Hustensaft basiert auf reinem Zucker. Zucker ist aber nun gerade das Nahrungsnittel, das für ein stoffwechselsensibles, auf rohfadserreiche aber energiearme Nahrung spezialisiertes Lebewesen wie das Pferd absolut ungeeignet ist. Auch wässrige Pflanzenauszüge sind wenig hilfreich, da durch Wasser nur die wasserlöslichen Inhaltsstoffe der Pflanze gelöst werden; die übrigen gehen nicht ins Wasser über und somit können wir uns gar nicht die volle Naturstoffausbeute zunutzen machen, welche die Pflanze zu bieten hat. Anders verhält es sich mit flüssigen Auszügen, wenn diese auf alkoholischen Auszügen basieren. Hier ist die Ausbeute deutlich größer, doch wenn der Alkohol noch enthalten ist, muss man sich als Pferdehalter  natürlich überlegen, ob man Alkohol ins Pferd geben möchte. Doch warum so kompliziert? Pferde sind Pflanzenfresser und fressen seit jeher in menschlicher Obhut (aber auch in freier Natur) getrocknete Pflanzen - so wie sie sind. Das kommt ihrer Natur am nächsten, dürfte also sehr gut bioverfügbar sein und das Pferd nimmt gleich die ganze Pflanze auf, nicht nur einen Auszug. 

Bitte keine Hustenbonbons ans Pferd verfüttern

Noch ein ganz wichtiger Hinweis nebenbei! NIcht nur, dass auch Hustenbonbons oft auf reinem Zucker basieren und somit sehr schädlich sind für Zähne und Stoffwechsel... die harten Bonbons können außerdem zu Schlundverstopfungen führen, wenn das Pferd nicht gut genug kaut und ihn einfach hinunter schluckt. 

Natürliche Pflanzen für Husten-Pferde

Die Natur hält etliche Pflanzen parat, die super sind für die Atemwege unserer Pferde. Wichtig ist, diese sinnvoll zu kombinieren, um den größtmöglichen Nutzen zu haben. So gibt es schleimlösende, auswurffördernde und reizlindernde Pflanzen, die auch wissenschaftlich sehr gut untersucht sind. Hier eine kleine Auswahl: 

- Thymian

- Schlüsselblumenwurzel

- Fenchel

- Spitzwegerich

- Schwarzkümmel

- usw.

Atemwegserkrankungen vorbeugen durch Haltung und Fütterung

Neben einem schnellen Eingreifen und Behandeln von Husten und Nasenausfluss spielen die Haltung und die Fütterung auch eine große Rolle in der Prophylaxe von Atemwegserkrankungen. So hat der Zustand der Darmflora zum Beispiel einen großen Einfluss auf das Immunsystem des Pferdes. Die Darmflora ist aber nur dann gesund und in Balance, wenn das Pferd artgerechtes Futter bekommt: das bedeutet rohfaserreiches, ph-neutrales und energiearmes Futter. Das ist in erster Linie ausschließlich Heu und Heucobs. zuckerreiche und stärkereiche Zuckermittel, sowie angesäuerte Futtermittel verschieben die Darmflora, was zu Problemen in Stoffwechsel und mit dem Immunsystem führt, was wiederum chronische Atemwegserkrankungen begünstigt. Auch die Stall-Haltung ist ein großer Risikofaktor für die Entstehung von Atemwegserkrankungen wegen des Staubs beim Fegen, dem Staub des Einstreus, den Ammoniak-Dämpfen und oftmals schlechter Frischluftzufuhr. Auch die wenige Bewegung, die ein Pferd in Boxenhaltung hat, ist ein Risikofaktor. 24 Stunden an der frischen Luft mit der Möglichkeit sich 24 Stunden frei zu bewegen nebst Heufütterung ist die beste Prävention. 

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