Was tun bei Arthrose, Spat etc. beim Pferd?

Neben der tierärztlichen Betreuung können Nährstoffe und Pflanzen Arthrose-Pferde unterstützen

Arthrose, Spat, Hufrollensyndrom... Das Aus für mein Pferd?

Ein klares und entschiedenes "Nein!" Es gibt viele viele Möglichkeiten das Pferd bei Arthrose, Spat oder Hufrollensyndrom zu stärken und fit zu halten... es ist nur etwas aufwendiger als ein gesundes Pferd und man muss sich darüber im Klaren sein, dass man viele Maßnahmen parallel ergreifen muss, damit es zu einer Verbesserung kommen kann. Dabei muss unterschieden werden, ob es sich um eine rein mechanische Bewegungseinschränkung zb aufgrund einer Verknöcherung handelt oder ob es sich um einen akut entzündlichen Prozess handelt. Wenn Du das erste Mal mit diesem Thema konfrontiert wirst, dann handelt es sich meist um einen entzündlichen Prozess - hier geht es natürlich in erster Linie darum Schmerzen zu lindern und Entzündung zu stoppen. Die Natur kann hier unterstützend eingreifen, doch sehr viel effizienter und damit wichtiger ist zu Beginn der Tierarzt. Erst wenn die tierärtzliche Behandlung mittels Schmerzmitteln und Entzündungshemmern, lokalen Anwendungen usw abgeschlossen ist, geht es an den Alltag und damit alles, was du parallel tun kannst und ggf sogar musst. Bei chronischen Erkrankungen der Gelenke wie Arthrose oder Spat gilt leider wirklich, was sonst eher falsch ist: viel hilft viel. Nicht im Sinne von einer großen Menge einer Substanz sondern in Hinsicht auf die Kombination vieler verschiedener Natur- und Nährstoffe: Viele Pflanzen sind einsetzbar und funktionieren auch erst in einer gewissen Kombination mit anderen Pflanzen. Nährstoffe wie Glucosamin, Chondroitin, MSM, Collagen sind ebenso sinnvoll wie Aminosäuren (Spirulina Alge) und Vitamin C (Hagebutten). 

Hinzu kommt ein angepasstes Training (keine engen Wendungen, keine Berge, ggf keine zu starke Versammlung usw) und äußerliche Anwendungen. 

Das klingt sehr aufwendig und ,ehrlich gesagt, ist es das auch, ABER Dein Pferd wird es dir danken und du wirst mit Glück noch ganz viele Jahre ganz viel Freude an ihm haben!

Futter für die Bewegungsfreude des Pferdes

 Bewegungsfreude entsteht durch Beweglichkeit, Kraft und Wohlbefinden von Knochen, Gelenken, Muskeln, Bändern und Sehnen sowie Faszien. Alle diese Bestandteile des Bewegungsapparats eines Pferdes führen dann zu Bewegungsfreude, wenn sie optimal funktionieren, geschmeidig sind, beweglich und gut versorgt mit Nährstoffen. Da Nährstoffe so wichtig sind für den Bewegungsapparat können wir über das Futter bzw. die Fütterung eine Menge für den Bewegungsapparat des Pferdes tun. Denn Nährstoffe wie zum Beispiel Glucosamin machen die Gelenkschmiere aus und unterstützen somit die reibungslose Beweglichkeit eines Gelenks. Nährstoffe wie Silizium stärken Sehnen und Bänder und halten sie gleichzeitig flexibel. Muskeln sind stark und gleichzeitig weich durch Aminosäuren. Und so weiter. Kräuter und Naturstoffe bieten uns eine wunderbare Möglichkeit, dem Bewegungsapparat des Pferdes das Futter zukommen zu lassen, was er für ein optimales Wohlbefinden braucht.

 

Kräuter & Naturstoffe für Pferde-Gelenke

  • Brennesselblätter
  • Hagebutten
  • Kurkuma
  • Grünlippmuschel
  • Spirulina Alge
  • Teufelskralle
  • Zimt
  • Glucosamin, Chondroitin, MSM, Collagen

Die Gelenke des Pferdes haben einen recht komplexen Nährstoffbedarf. Die Gelenkschmiere, also der Knorpel, benötigt Nahrung, aber auch die knöchernen Strukturen, ebenso wie die das Gelenk umschließenden bzw. ansetzenden Sehnen und Bänder.

Collagen-Hydrolysat, Glucosamin und Chondroitin sind natürliche Bestandteile des Knorpelgewebes, also der Gelenkschmiere. Logisch, dass diese darum auch genau die richtigen Nährstoffe sind für die Gelenkschmiere. Chondroitin wird aus dem Knorpel von Masttieren gewonnen und ist somit für viele Pferdehalter keine Fütterungsoption. Gleiches bzw. Ähnliches gilt für Collagen-Hydrolysat, welches meist aus Rinderhaut gewonnen wird. Eine natürliche Quelle für Glocosamin hingegen bildet die Grünlippmuschel. Aufgefallen als Gelenknahrung ist die neuseeländische Grünlippmuschel einst Forschern, die irgendwann feststellten, dass die neuseeländischen Ureinwohner erstaunlich gute Gelenke besaßen. Sie führten dies auf den lebenslangen Verzehr des Muschelfleisches zurück. Heute ist die Grünlippmuschel aus der Nahrungsergänzung kaum mehr weg zu denken.

Wer auf diese Nährstoffe nicht zurückgreifen möchte, besitzt immer noch sehr viele Fütterungsmöglichkeiten zur Stärkung der Gelenke seines Pferdes. Denn die Pflanzenwelt bietet uns eine Fülle an Gelenknahrung.

Die Brennessel ist zum Beispiel ein sehr wichtiges Gelenk-Kraut, das in keiner Futterschüssel fehlen sollte. Nicht ganz so wertvoll, aber auch nicht unnötig sind Kräuter, die ähnlich aufgebaut sind wie Birkenblätter zum Beispiel. Da die Brennnessel auch noch die natürlichen Funktionen der Muskeln, Sehnen und Bänder stärken kann, ist diese wirklich wärmstens ans Reiterherz zu legen.

Die Hagebutte ist nicht nur ein 1a-Vitamin-C-Lieferant, sie besitzt darüber hinaus auch weitere wichtige Nährstoffe für die Pferde-Gelenke, und sollte darum immer mal wieder Teil des Futterplans sein.

 

Kräuter & Nährstoffe für die Muskulatur des Pferdes

  • Brennesselblätter
  • Weißdorn
  • Spirulina Alge
  • Magnesium

Die Muskeln des Pferdes freuen sich nicht nur über Brennessel. Auch Weißdorn und Spirulina Alge enthalten wichtige Nährstoffe. Die Spirulina Alge besitzt zum Beispiel einen enorm hohen Gehalt an Aminosäuren, die wiederum ein wichtiger Baustein für das muskuläre Wohlbefinden bilden. Aminosäuren sind darüber hinaus für den ganzen Bewegungsapparat eine Wohltat, aber auch für den ganzen Körper, da sie die Grundversorgung des gesamten Organismus gewährleisten.

Da der Fesselträger des Pferdes von seiner Beschaffenheit her mehr ein Muskel denn ein Band ist, gelten die oben genannten Nährstoffquellen im Speziellen auch für diesen.

Neben den zu fütternden Kräutern können wir die Muskeln natürlich auch äußerlich mit Kräutern pflegen. Hierzu empfehlen sich Auflagen mit Heublumen oder Bockshornklee.

 

Kräuter & Naturstoffe für die Sehnen & Bänder

  • Yucca
  • Grünlippmuschel
  • Kieselgur
  • Ginkgo
  • Ackerschachtelhalm

Kieselerde verfügt über Silizium, also Kieselsäure, (ebenso wie in geringerer Konzentration Ackerschachtelhalm und Spitzwegerich), welche ein guter Nährstoff ist für die Sehnen und Bänder. Diese mögen aber auch sehr gerne die Grünlippmuschel und Brennesseln.

 

Kräuter für die natürliche Beweglichkeit des Pferdes

Die natürliche Beweglichkeit und Flexibilität des gesamten Bewegungsapparats des Pferdes wird von pflanzlichen Futtermitteln wie zum Beispiel Teufelskralle, Ginkgo und Weißdorn gestärkt.

Wichtig ist immer: Auch wenn der Bewegungsapparat des Pferdes gerne viele Kräuter mag, sollten diese nicht mutwillig kombiniert und zusammengeworfen werden. Es gibt Pflanzen, die sich untereinander nicht mögen, und dem Pferd dann Ärger machen können. Und es gibt Pflanzen, die zu manchen Pferden überhaupt nicht passen. Und nicht jedes Futtermittel wird von jedem Pferd vertragen. Vorsichtig sein, sollten Sie grundsätzlich bei allen sehr scharfen oder starken Futtermitteln, die zwar für den Bewegungsapparat angepriesen werden, aber nicht immer sonderlich gut vertragen werden wie Ingwer, Chilli, Paprika, Weihrauch etc.

 

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