Was tun bei ängstlichen, gestressten Hunden?
Wenn Angst, Nervosität und Stress das Leben deines Hundes und dein eigenes einzuschränken beginnen, ist es Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.Stresszustände vermindern die Lebensqualität unserer Hunde. Und Angst, Nervosität und Schreckhaftigkeit sind purer Stress. Wäre es nicht schön, wenn wir schon vor dem Auftreten belastender Situationen eine Basis der natürlichen Ruhe geschaffen hätten und der Hund ansprechbar bliebe? Dafür sind Kräuter zur Stärkung der natürlichen inneren Ruhe genau das Richtige.
Ängstliche Hunde und natürliche innere Ruhe
Wenn Hunde Angst haben, werden sie oft unberechenbar. Dann kann es zum sogenannten Angstbeißen kommen, zum Weglaufen, Bellen usw. Das Repertoire ist umfassend und kann für den Menschen durchaus gefährlich sein. Und selbst wenn sie „nur“ zittern wie Espenlaub oder sich unter dem Schrank verstecken, ist das für uns Menschen nicht viel besser. Denn wer Angst hat, kann weder zuhören noch lernen. Hunde sind dann nicht mehr ansprechbar.
Ihr Körper steht unter unglaublichem Stress. Das ist anstrengend. Und vor allem pädagogisch äußerst kontraproduktiv. Denn aus Angst entwickeln Hunde schnell unerwünschte Verhaltensweisen, die ihnen selbst schaden können, vor allem aber das Zusammenleben mit dem Menschen erheblich erschweren. Kurz: Lassen Sie uns den Stress Ihres Tieres ein wenig vermindern und die natürliche innere Ruhe mit Kräutern stärken. Damit er sich wieder wohlfühlt und für ein harmonisches Miteinander.
Pflanzen für innere Ruhe
Pflanzen können die innere Balance wieder herstellen, wenn Hunde unter Angst, Stress und Nervosität leiden. Hierzu bieten sich folgende Pflanzen an:
- Baldrian
- Lavendel
- Kamille
- Passionsblume
- Hopfen
Welche Pflanze wann gefüttert werden darf, hängt ein bisschen von der Situation ab, um die es geht: Handelt es sich um eine kurzzeitige und planbare Stresssituation wie Silvester, einen Besuch beim Tierarzt, beim Hundefriseur o.Ä.? Dann kann Baldrian zum Einsatz kommen. Baldrian ist die stärkste unter den genannten Pflanzen, insofern immer eine gute Wahl bei starker Angst, doch sie funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern benötigt 14 Tage um voll auf Touren zu kommen. Die zweitstärkste, Hopfem funktioniert bereits nach 2 bis 3 Tagen, ebenso wie die anderen Kräuter, ist / sind aber nicht so stark wie Baldrian. Drum macht meist eine Mischung Sinn mit schnellen, aber schwächeren und starken aber langsameren Pflanzen.
Lavendel gilt übrigens als besonders angstlösend, während Passionsblume vor allem bei innerer Unruhe verwendet wird. Kamille ist allgemein entspannend aber hat keine große Macht wenn es um starke Angst geht.
Weitere Ideen für ängstliche Hunde
Pflanzen zu füttern ist schon die beste Option, die uns die Natur bietet. Doch wenn Hunde sehr stark unter ihrer Angst leiden, ist es manchmal ratsam noch weitere Geschütze aufzufahren. Folgende Möglichkeiten git es noch:
1. Ätherische Öle
Ätherische Öle wie Lavendel, Kamille oder Ylang Ylang schaffen eine ruhige Athmosphäre für alle Hausbewohner. In einem Diffusor können die ätherischen Öle im Raum verdampft werden. Das Gute an ätherischen Ölen: sie wirken ungebremst direkt auf das Gehirn. Nachteil: In einem Katzenhaushalt sollten keine ätherischen Öle verwendet werden, da diese für Katzen hoch giftig sind.
2. Bachblüten
Es gibt verschiedene Bachblüten, die bei Angst verwendet werden können wie Mimulus oder Aspen. Sie liegen u.a. in Globuli-Form vor und sollten direkt ins Maul gegeben werden.
3. Farben
Farben haben großen Einfluss auf unser subjektives Erleben und können unsere Psyche unterstützen oder schwächen. Während rote Farben z.B. eher aktivieren und aggressiv machen, beruhigen uns eher sanfte Blautöne. Vielleicht Silvester einfach mal eine blaue Decke auf das Hundekörbchen oder in den Rückzugsort legen?
4. Räumlicher Schutz
Rückzugsorte zu bieten ist sehr wichtig, damit sich ein Hund bei großer Angst dort verstecken kann.
5. Verhalten seiner Menschen
Wenn Menschen starkes Mitleid zeigen und sich alle Aufmerksamkeit auf den Hund richtet, dann hat der Hund den Eindruck, dass tatsächlich etwas sehr schlimmes geschehen sein muss - das kann seine Angst verstärken. Auch wenn ein sehr unruhiger, ängstlicher Hund gelobt wird, kann dies via Konditionierung dazu beitragen, das ängstliche Verhalten zu festigen, da es Bestätigung erfährt. Menschen möchten den Hund einfach nur beruhigen, indem sie ihn streicheln und Dinge sagen wie "Gut machst du das!" oder Ähnliches. Doch für den Hund ist das eine positive Verstärkung des Verhaltens, das er gerade zeigt. Besser ist, sich einfach wortlos neben den Hund zu setzen, ohne ihn zu berühren, anzusehen und mit ihm zu sprechen, und stattdessen eine lustige Unterhaltung mit den anderen Familienmitgliedern zu führen, dort auf dem Boden Karten zu spielen oder Ähnlichem. So ist der Hund in der Sicherheit seines Rudels, das sich aber gar nicht von den äußeren Umständen zu beeindrucken scheint. Nur dann hat auch der Hund die Chance zu lernen, dass alles offenbar doch gar nicht so schlimm ist, wie er gerade denkt.
Übrigens: Damit Hunde überhaupt erst solche Lernerfahrungen machen, muss der Stresspegel sich deutlich senken. Denn kein Säugetieren kann lernen unter Stress. Wenn sich der Hund also durch das alltägliche Verhalten seiner Menschen nicht ausreichend beruhigen lässt, um zu verstehen, dass alles gar nicht so schlimm ist, ist es sinnvoll zB mittels Kräutern den Stress so weit zu reduzieren, dass Lernen wieder möglich wird.