Futtermittelrecht einfach erklärt
Unternehmen, die Futter für Tiere verkaufen sind aus futtermittelrechtlichen Gründen dazu verpflichtet, die Produkte zu klassifizieren und zu deklarieren. Das Futtermittelrecht wird von Behörden kontrolliert und durchgesetzt und kann auch durch Mitbewerber eingeklagt werden (Wettbewerbsrecht). Auf dieser Seite wollen wir euch erklären, was hinter diesen zum Teil sehr sperrigen Begriffen steht.
Was sind Ergänzungsfuttermittel?
Ergänzungsfuttermittel sind Futterzusätze aus mehr als einem Bestandteil, von denen das Tier allein nicht leben kann, die also keine vollständige Mahlzeit darstellen. Also alles, was wir zum normalen Futter dazu geben. Mineralfutter bzw. Ergänzungen sind in einem gesonderten Begriff sortiert.
Was sind Einzelfuttermittel?
Einzelfuttermittel sind ebenso Futterzusätze, aber in diesem Fall bestehen sie nicht aus mehreren verschiedenen Bestanteilen, sondern aus einem einzigen Bestandteil. Wenn du also Brennesselblätter einzeln kaufst, ist das ein Einzelfuttermittel.
Was ist ein Alleinfuttermittel?
Ein Alleinfuttermittel ist nun das, worauf die Ernährung deines Tieres basiert, die ganze Mahlzeit also. Das Tier muss von diesem Futtermittel, wenn es ausschließlich gefüttert wird, leben können.
Wo ist der Unterschied zwischen Mineralfutter und mineralisiertem Ergänzungsfutter?
Es handelt sich der Definition nach um ein Mineralfutter, wenn dieses einen Rohaschegehalt von über 40% hat. (Rohasche ist das, was beim Verbrennen des Futtermittels übrig bleibt. Das sknd entweder sandige Anteile oder es ist (wie in diesem Fall) eine gewisse Menge an nicht verbrennbaren MIneralstoffen. Alles unter 40 % Rohasche ist ein "mineralisiertes Ergänzungsfuttermittel". Diese Grenze hat folgenden Hintergrund: Die beiden unterscheiden sich danach, ob alle Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthalten sind (ganz unabhängig davon, ob diese vom Körper selbst gebildet werden oder aber durch ein normales Grundfutter aufgenommen werden), oder nicht.
Wer ein bedarfsgerechtes Mineralfutter machen möchte, also wer alles das nur geingfügig oder gar nicht hinzunhemen möchte, was durch die Fütterung mit Rau- und/oder Kraftfutter bereits gedeckt ist, oder, was der gesunde Körper eh selbst produziert, der kommt nicht auf die Werte, die es braucht, um sich "Mineralfutter" nennen zu dürfen.
Was muss im Futtermittelrecht noch deklariert werden?
Neben der Futterart (siehe oben) muss noch die Tierart benannt werden, die Zusammensetzung muss ebenso wie die analytischen Bestandteile (Rohfaser, Rohfett, Roasche und Roheiweiß) aufgelistet werden, der Hersteller muss klar ersichtlich sein, ebenso wie der Inhalt der Packung, die Artikelnummer, die Chargen-Nummer,...
Warum sind unsere Ergänzungsfutter für Pferde für "nicht lebensmittelliefernde Tiere" gekennzeichnet?
Das Pferd gilt futtermittelrechtlich leider als Nutztier im Sinne der Fleischwirtschaft (anders als Hunde und Katzen, die als reine Haustiere gelten). Für Nutztiere gelten aber andere EU-Richtlinien als für Haustiere. Um von den Futtermittelbehörden nicht in den Nutztier-Top geworfen zu werden, schließen wie die Fütterung unserer Kräuter für Schlachtpferde aus.
Was sind die analytischen Bestanteile?
Die "Analytischen Bestanteile" die ein Teil der Pflicht-Deklaration sind, besagen NICHT, was dem Futter zugesetzt wurde (dann müsste es "Zusatzstoffe" heißen), sondern bezeichnen allein die Werte, die das Futter von Natur aus besitzt. Heißt: Wir geben unsere Mischungen zur Analyse ins Labor und das Labor ermkizttelt dann wie viel Rohasche, Rohfaser, Rohfett, und Rohprotein enthalten sind. Das Ergebnis schreiben wir dann da drauf.